Die Energie- und Versorgungswirtschaft steht aktuell vor dem größten Umbruch der letzten Jahrzehnte. Einige zentrale Herausforderungen bringen die Branche in Zugzwang. Wie sich Innovationen vorantreiben lassen und warum VMware hier der geeignete Partner ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Autor: Hauke Warscheit, Senior Enterprise Account Manager, VMware
Die Energiewirtschaft durchläuft einen stetigen, durch die gesellschaftlichen Herausforderungen verursachten Wandel, der größer nicht sein könnte. Denn zur langfristigen Herausforderung des Klimawandels mit der Prämisse, die Weichen für CO2-neutrale Formen der Energieerzeugung zu stellen, kommen die aktuellen geopolitischen Herausforderungen in der Ukraine hinzu, die sich insbesondere in der Energiekrise zeigen. Einerseits gilt es hier Netzausfälle zu verhindern und die kritischen Infrastrukturen vor Angriffen und Überlastungen zu schützen, andererseits aber langfristig auch für die Modernisierung der Netze und der bestehenden IT-Infrastruktur zu sorgen.
Vier Business-Treiber für die Transformation der Energiewirtschaft
VMware hält eine Vielzahl an Lösungen und Antworten parat, welche diese Fragestellungen betreffen und den Wandel hin zu einer modernen und nachhaltigen Branche vorantreiben und begleiten können. Doch es sind vor allem vier dringliche Herausforderungen, die der Energiewirtschaft schnelles und zielgerichtetes Handeln nahelegen:
Bis 2050 wird sich, das prognostizieren Experten der Unternehmensberatung McKinsey¹, unser Stromverbrauch verdoppeln und erneuerbare Energien um das Dreifache wachsen. Das hat einerseits mit der fortschreitenden Elektrifizierung beispielsweise im Verkehrssektor zu tun, resultiert aber auch aus der sich verändernden Technik im Heizungsbereich: Insbesondere der Wandel weg von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas hin zur Wärmepumpe und anderen nachhaltigeren Technologien führt zu einem höheren Stromverbrauch. Diese Zunahme hat andererseits aber auch mit dem wachsenden Lebensstandard in vielen Schwellenländern und der zunehmenden Digitalisierung weiter Bereiche unseres täglichen Lebens zu tun.
Zugleich führt dies dazu, dass die jährlichen globalen Investitionen in Energieeffizienz bis 2030 900 Milliarden US-Dollar erreichen müssen, um mit dem Niveau des Net-Zero-Emissionsszenarios der Internationalen Energieagentur bis 2050 vereinbar zu sein. Eine besondere Herausforderung ergibt sich hieraus für die Investitionen in Windparks und Photovoltaik, sowie in Wasserkraft und andere CO2-neutrale Formen der Energieerzeugung – und nicht zuletzt für den Ausbau und Umbau der Energienetze. Denn diese sind angesichts der komplett anderen Regeln bei der Erzeugung den veränderten Rahmenbedingungen nicht gewachsen. Die weltweiten jährlichen Ausgaben für die Netzmodernisierung, für neue Leitungen und Digitalisierungsbemühungen steigen bereits 2025 auf über 500 Milliarden US-Dollar an – stets mit dem Ziel, die Lastverteilung in den Netzen zu optimieren und die kritischen Infrastrukturen stabil zu halten. Denn damit steht und fällt die Fähigkeit, der Bevölkerung und der Wirtschaft zuverlässig die erforderliche Energie bereitstellen zu können.
Doch noch in einer anderen Hinsicht werden wir in den nächsten Jahren einen Wandel erleben: Schon 2025 wird die Hälfte der Bevölkerung in den Industrieländern älter als 50 Jahre sein – den Fachkräftemangel, der sich aus der älter werdenden Bevölkerung ergibt, sehen wir in vielen Branchen und gerade in den IT-Berufen bereits heute. Die Antwort können hier nur voranschreitende Automatisierungsbemühungen in der IT-Administration und in sämtlichen IT-Belangen sein. Denn je effizienter sich die gesamte IT-Administration ausgestalten lässt, umso besser wird es den Unternehmen gelingen, auch mit einer geringeren Zahl an Fachkräften die immer komplexeren Betriebe am Laufen zu halten.
Neue Geschäftsmodelle und Ansätze zur Modernisierung und Digitalisierung
Diese Veränderungen sorgen dafür, dass die Energiewirtschaft sich wandelt – sich wandeln muss. Schon heute ist absehbar, dass zahlreiche neue Businessmodelle und Lösungen entstehen, die teilweise cloud-native sind, also direkt in der Cloud geboren und entwickelt werden, die aber in allen Fällen auch mit bestehenden Anwendungen und Devices kommunizieren und interagieren müssen. Beispiele dafür können Themen wie Predictive Maintenance sein oder an Angebot und Nachfrage orientierte Preisfindung für die Abnehmer der Energie. All das erfordert die Verarbeitung großer, stetig wachsender Datenmengen in nahezu Echtzeit.
Doch ein Unternehmen der Energiewirtschaft ist nicht nur der eine große Konzern, sondern vielmehr ein Konglomerat von etlichen hundert Anlagen und einzelnen Unternehmen, die als Tochtergesellschaften existieren oder aber Joint Ventures mit Energieversorgern vor Ort sind. Und insbesondere anhand der Vielzahl an nachhaltig produzierenden Anlagen zeigt sich die Vielfältigkeit und Komplexität der Energiewirtschaft. Das betrifft sowohl das operative als auch das IT Umfeld und den sicheren Datenaustausch mit Partnern im Ökosystem.
Gleichzeitig zeigt sich auch, dass Nachhaltigkeit in Anlagenplanung und –betrieb (ebenso wie bei Modernisierung und Retrofitting bestehender Anlagen) nicht nur auf Basis der eigentlichen Energieproduktion gedacht werden dürfen. So muss auch das Potenzial an CO2-Footprint durch weniger Hardware im Operations- und IT-Bereich sowie Energieeffizienzen durch Optimierung von Applikations- und Datenmanagement genutzt werden. Nachhaltigkeit kann nämlich gerade auch durch optimierte und virtualisierte Infrastruktur und Edge-to-Cloud-Lösungen erzielt werden.
Viele Konzerne haben diesen Weg hin zu Cloud-Lösungen bereits eingeschlagen. Doch egal ob ein Energieversorger sich dazu entschließt, die komplette IT-Infrastruktur einem bestimmten Hyperscaler oder Cloud-Provider anzuvertrauen, mit einer Multi-Cloud-Strategie arbeitet oder einen Teil der kritischen Infrastruktur weiterhin im eigenen Rechenzentrum halten will: VMware kann all das effizient und im Software-Defined Datacenter (SDDC) abdecken. Dank Virtualisierung lässt sich jedes beliebige Device – und das kann nicht nur das Notebook oder Mobilgerät, sondern genauso das Windrad oder die Turbine sein – in jeder beliebigen Cloud- oder Rechenzentrumsumgebung abbilden, um so eine konsistente Infrastruktur zu schaffen.
Fazit: Mit Digitalisierung zu einer nachhaltigen Industrie
Bei den großen deutschen Energiekonzernen stehen – ähnlich wie dies auch in anderen Branchen üblich ist – umfassende Digitalisierungsstrategien ganz oben auf der Agenda. Doch das Bewusstsein für die Notwendigkeit hin zu einer digitalen Transformation alleine reicht nicht aus. Den Shift hin zu einer modernen und flexiblen IT, die leistungsfähig ist, neuen Geschäftsmodellen gerecht wird und vor allem auf Nachhaltigkeit setzt, werden Unternehmen der Energiewirtschaft nicht von heute auf morgen schaffen. Wichtig ist aber, dass sie zu einem möglichst frühen Zeitpunkt dahingehend die Weichen stellen. Welche Technologien und Lösungen von VMware dabei unterstützen können, erklären wir im zweiten Teil dieses Beitrags.
Für Fragen stehe ich Ihnen per E-Mail zur Verfügung.
¹https://www.mckinsey.de/news/presse/22-04-26-global-energy-perspective
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