Beitrag von Dominic Schmidt-Rieche, Director End User Computing Deutschland bei VMware AirWatch
Der moderne Arbeitsplatz ist schon seit Jahren in aller Munde. Von überall aus so arbeiten, als säße man im Büro – das ist das Ziel! Vor allem jungen Arbeitnehmern sind ein flexibles Arbeitsmodell und die dafür entsprechende IT-Infrastruktur wichtig. Einerseits profitieren Unternehmen weltweit von dem modernen Arbeitsplatz durch höhere Mitarbeiterproduktivität, verbesserte Prozesse, Kosteneinsparungen und eine größere Attraktivität gegenüber neuen Mitarbeitern – andererseits stellt die Umstellung eine große Herausforderung dar. Oft wird Deutschland nachgesagt, bei innovativen IT-Transformationen hinterherzuhinken – trifft das auch auf den modernen Arbeitsplatz zu?
Modern Workplace zählt zu den Top-Prioritäten von IT-Entscheidern
IDC hat im Juli 2016 eine Studie namens „Advanced Workplace Strategies“ durchgeführt, die u.a. von VMware AirWatch unterstützt wurde. Immerhin 8 von 10 der befragten Organisationen haben heute eine Workplace-Strategie implementiert. Nach IT-Sicherheit nimmt die Modernisierung der Arbeitsplätze gleich den zweiten Platz auf der Prioritätenliste für die kommenden zwei Jahre ein – sowohl aus Sicht der IT-Entscheider als auch der Anwender.
Insbesondere Young Professionals (23 Prozent) sind mit der aktuellen IT-Ausstattung nicht zufrieden. Dieses Ergebnis verwundert kaum, da die junge Generation aus dem privaten Umfeld den Umgang mit leistungsstärkeren Devices und intuitiveren Apps gewohnt ist. Ältere Mitarbeiter hingegen sind bezüglich der Bereitstellung von Smart Devices, mobilen Apps und Kollaborations-Tools generell zufriedener als die jungen Anwender. Lediglich 17 Prozent der 36- bis 49-Jährigen und nur 6 Prozent der 50- bis 65-Jährigen Arbeitnehmer äußerten ihre Unzufriedenheit. Die Unternehmens-IT sollte allerdings kritisch hinterfragen, ob die von den internen Kunden geäußerten Zufriedenheitswerte den eigenen Ansprüchen entsprechen.
Produktivität der Mitarbeiter wird noch gebremst
In den kommenden Jahren werden zunehmend mehr Arbeitnehmer einen gewissen Standard erwarten – umso wichtiger ist es, dass Unternehmen die Anforderungen der jungen Arbeitnehmer erfüllen können. Hier besteht jedoch noch großer Handlungsbedarf: Denn bisher können Wissensarbeiter, die außerhalb der Firmen-Firewall ihre Arbeit erledigen, im Schnitt nur auf 52 Prozent der für sie relevanten Anwendungen zugreifen! Dabei ist für die Produktivität der Mitarbeiter vor allem die Verfügbarkeit von geräteunabhängigen Apps und Dokumenten entscheidend. Dies ist auch ein Grund für die geäußerte Unzufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem IT-Equipment.
Mittelstand entscheidet sich für virtuelle Arbeitsplätze aus der Cloud
Für eine durchgängige User Experience über alle Endgeräte bietet sich die Virtualisierung von Desktops und Apps an. Über die Hälfte der befragten Unternehmen nutzt bereits virtuelle Arbeitsplätze oder implementiert diese derzeit. Doch der Aufbau einer VDI-Umgebung im eigenen Rechenzentrum erfordert in der Regel hohe Initialkosten, eine geeignete IT-Infrastruktur und die Verfügbarkeit von personellen Ressourcen. Das sind alles Faktoren, die das outgesourcte Delivery-Modell für viele Unternehmen attraktiv machen.
Mittelständische Betriebe haben offensichtlich ihre Skepsis gegenüber Desktop-as-a-Service (DaaS)-Modellen abgelegt: Jedes dritte befragte mittelständische Unternehmen plant in den kommenden 12 Monaten die Verlagerung von virtuellen Arbeitsplätzen in die Cloud. Diese Entwicklung ist vor allem dem Hosting in deutschen Rechenzentren und Verträge nach deutschem Recht zu verdanken, die das Vertrauen des deutschen Mittelstands gewonnen haben.
IT und Unternehmen müssen sich neu strukturieren
Endanwender denken oft, dass so ein virtueller Arbeitsplatz mithilfe weniger Klicks hergestellt werden kann. Schließlich muss doch nur alles in die Cloud verlagert werden – oder? Was einfach klingt, stellt eine echte Herausforderung für die IT dar: In vielen Fällen ist die Infrastruktur über Jahre hinweg gewachsen – manchmal ist sie eine wahre Black Box. Die richtige Infrastruktur ist jedoch die Basis für die Umsetzung des modernen Arbeitsplatzes, weshalb die IT eine Bestandsaufnahme der existierenden Systeme machen und die zu erreichenden Ziele definieren muss. Zudem driften Wünsche, Vorstellungen und Ziele von IT-Verantwortlichen und Management oft auseinander. Die Modernisierung sollte im Idealfall Netzwerk, Server und Storage umfassen, sodass sich Organisationen dem Software-definierten Rechenzentrum annähern. Dann profitieren Unternehmen von höherer Flexibilität und Skalierbarkeit bei gleichzeitig geringeren Investitionskosten.
Doch die Umstrukturierungen beziehen sich nicht nur auf die IT, vielmehr ist ein Umdenken des gesamten Managements, aber auch die Realisierung neuer Geschäftsmodelle und Unternehmenskulturen gefragt. Um eine Transformation herbeizuführen, sollten sich Organisationen zunächst über ihre Bedürfnisse im Klaren sein. Eine wohlüberlegte und individuelle Business-Strategie ist dafür unerlässlich. Bei der tatsächlichen Umsetzung ist es sinnvoll, diese auf so viele Unternehmensbereiche wie möglich auszuweiten, um die Arbeitsweisen der Mitarbeiter und die Zusammenarbeit über den Globus verteilter Mitarbeiter zu verbessern. Organisationen haben heute mehr denn je die Aufgabe, entsprechende Technologien bereitzustellen.
Über die Studie:
Befragt wurden 281 Verantwortliche aus Unternehmen verschiedener Branchen mit mehr als 100 Mitarbeitern in Deutschland zu modernen Arbeitsplatzstrategien, bestehenden Umsetzungsplänen sowie damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.
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