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Das Internet der Dinge – welches Potential hat mein Unternehmen?

Beitrag von Matthias Schorer, Lead Business Development Manager, IoT, EMEA bei VMware

11 Billionen Dollar! Laut einer Studie von McKinsey ist das der Mehrwert, den das Internet der Dinge bis 2025 weltweit schaffen kann. Dies entspräche rund 11 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Man sollte meinen, dass sich die Unternehmen voller Begeisterung auf die neuen und spannenden Chancen stürzen, die uns IoT bietet. Doch weit gefehlt! Laut einer aktuellen IDC-Studie hat lediglich ein Drittel der Unternehmen in Deutschland bisher IoT-Projekte umgesetzt – dennoch sind drei Viertel der Befragten der Meinung, dass das Internet der Dinge eine sehr wichtige Rolle für ihr Unternehmen spielt. „Unternehmen haben bislang noch nicht ausreichend erkannt, dass sie durch IoT ihre digitale Transformation vorantreiben können“, erklärt Laura Hopp, Consultant bei IDC. Sie befürchtet, dass deutsche Unternehmen schnell von innovativeren Organisationen abgehängt werden könnten, wenn sie nicht schnell die digitale Transformation mithilfe von IoT-Projekten vorantreiben. Was hindert also die Unternehmen?

Interdisziplinäre Teams als Schlüssel zum Erfolg

Natürlich ist es nicht alleine mit der Vernetzung von Objekten, Assets oder Produkten getan: Das Internet der Dinge ist hochkomplex. Nach der Vernetzung folgen das Monitoring der entsprechenden Objekte und Prozesse sowie die Optimierung der Abläufe und Verfahren. Im letzten Schritt werden schließlich neue Angebote und Services für Kunden durch IoT realisiert.

Bei der Umsetzung von IoT-Projekten bedarf es einer unternehmensinternen Abstimmung verschiedener Bereiche. So müssen beispielsweise CIOs eng mit Ingenieuren, Betriebsleitern und der IT zusammenarbeiten, weil die digitale mit der haptischen Welt zusammenwächst. Das stellt eine weitere Herausforderung dar: Je nachdem, wie groß ein Unternehmen ist, desto schwieriger ist es, alle Beteiligten immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Ein weiterer Hemmschuh ist der Wildwuchs an Standards und Systemen und teilweise noch nicht ausgereifte Technologien für das Internet der Dinge. Es existieren unterschiedlichste IoT-Geräte, -Apps und -Daten, die alle über verschiedene Protokolle kommunizieren sowie unterschiedlich zu behandeln und zu verwalten sind.

Sicherheit im IoT

Der zweite Aspekt, bei dem die Alarmglocken in Unternehmen läuten, ist die IoT-Sicherheit. Meiner Meinung nach einer der wichtigsten Punkte, mit denen sich Unternehmen auseinander setzen müssen. Denn zunehmend gehen Attacken von kompromittierten Geräten aus dem Internet der Dinge aus. Beispiel ist hierfür der kürzlich erfolgte Angriff auf US-Internetanbieter wie Netflix, Amazon, Twitter, Paypal und Spotify. Der Angriff hatte ein Volumen von über einem Terabit pro Sekunde und ging von IP-Kameras, Druckern, Routern, Babyphones, TV-Festplatten-Receiver und Beleuchtungssystemen aus. Dies schürt die Angst vor ungewollten Eingriffen und Einblicken in die Privatsphäre der Nutzer. Während der Ausfall von Amazon oder Netflix zwar nervt, so schränkt er unser Leben nicht ein. Wenn Angriffe aber auf lebenswichtige Anlagen wie Heizungssysteme – wie in Finnland, oder Kraftwerke ausgeübt werden sieht das ganz anders aus.

Doch gibt es für dieses Problem eine Lösung? Aktuell bilden IoT-Plattformen die Basis für die Absicherung und Verwaltung vernetzter Objekte. Sie bieten aber noch weitere Vorteile: die übertragenen Daten werden hier schnell verarbeitet und analysiert. Aktuell gibt es eine bunte Vielfalt unterschiedlicher Plattformen, die auf spezielle Anwendungsfälle bezogen sind – Organisationen haben also noch die Qual der Wahl. Doch es ist zu erwarten, dass sich demnächst ein paar wenige große Player herauskristallisieren, die dann den Großteil des Marktes beherrschen.

Vernetzung wohin man schaut – auch unter den Anbietern!

Es ist dringend erforderlich, dass die Anbieter auf die neuen Chancen und Herausforderungen reagieren: Gemeinsam können sie an systemübergreifenden Plattformen und Lösungen arbeiten und von dem Know-how ihrer Mitstreiter profitieren. Beispiel hierfür ist die IoT-Kooperation von VMware mit einer Reihe von strategischen Partnern. Darüber hinaus muss in den Unternehmen eine Kultur der Veränderung geschaffen werden, die bereichsübergreifenden Teams den Weg ebnet und ihnen den nötigen Rückenwind für die Umsetzung von IoT-Projekten gibt. Ein wichtiger Punkt sind hochqualifizierte Fachkräfte, die über Expertise und Fachwissen sowohl aus dem digitalen Bereich als auch der Produktion bzw. dem Vertrieb verfügen und zwischen den verschiedenen Akteuren vermitteln können. Unternehmen müssen sich auf Anbieter verlassen, die ihre Kernkompetenzen rund um das Gerätemanagement, operative Analysen und Sicherheit bündeln, um komplexe IoT-Anwendungsfälle in Gesundheitswesen, Transport und Fertigung sowie in öffentlichen Einrichtungen zu adressieren. Unternehmen können auf dieser Basis ihr Potential erkennen, IoT-Projekte auf den Weg bringen und somit maximalen Nutzen aus dem IoT ziehen und ihren Kunden neue Services anbieten.

Fazit

Das Internet der Dinge hat sich noch nicht in deutschen Unternehmen etabliert – zu viele Bedenken machen Organisationen handlungsunfähig und verhindern, dass sie ihr Potential voll ausschöpfen können. Viele Unternehmen halten IoT für eine Gratwanderung: innovativ aber gefährdet von Cyberkriminellen? Oder lieber doch noch ein bisschen auf die perfekte Lösung warten? Ich denke, dass wir auf dem besten Weg sind, die großen Probleme zu lösen – danach kommt dann der Feinschliff. Mit der IoT-Kooperation hat VMware einen sehr wichtigen Schritt in die richtige Richtung unternommen. Und wir planen noch weitere Allianzen! In der Zwischenzeit sollten sich die Unternehmen intensiv mit dem IoT-Thema auseinandersetzen und die Augen offen halten: Die ausgereiften Lösungen werden nicht mehr lange auf sich warten lassen.

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