Anwendungen & Cloud

Der Umgang mit Anwendungskomplexität in einer Multi-Cloud-Welt

Wenn wir über die Auswirkungen von Technologie auf Unternehmen nachdenken, tun wir das meist in Bezug auf Plattformen und Infrastruktur: intern, extern, Cloud, Rechenzentren, Netzwerke. Wir fangen möglicherweise an, über Edge Computing nachzudenken. Gleichzeitig bewerten wir vielleicht Mehrwert und Effektivität im Hinblick auf Kostenoptimierung, Agilität, Markteinführung, Sicherheit, Compliance, Kontrolle und Auswahlmöglichkeiten. Aber möglicherweise vergessen wir dabei, dass Anwendungen viele der heutigen Geschäftsentscheidungen beeinflussen.

Es begann mit dem iPhone und dem App Store, der alles verändert hat. Es mag fast ein Jahrzehnt gedauert haben, aber jetzt müssen Unternehmen einen „App first“-Ansatz verfolgen. Aber nicht alle Anwendungen sind gleich. Der Wert jeder Anwendung muss daran gemessen werden, wie wichtig sie für das Geschäft ist. Wie lässt sich also unterscheiden, welche Anwendung unternehmenskritisch, welche geschäftskritisch und welche für den Kunden wichtig ist? Diese Priorisierung von Anwendungen gibt letztendlich den Ausschlag bei IT-Entscheidungen. Handelt es sich um eine unternehmenskritische Anwendung, die umfassende Sicherheit ohne Performance-Einbußen bereitstellen muss? Oder um einen kundenbezogenen Service, der die nötige Skalierbarkeit zur Bewältigung von Nutzungsspitzen bieten muss, ohne permanent enorme Ressourcenmengen zu verbrauchen, beispielsweise der Online-Shop eines Einzelhändlers? Die Art der Anwendung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Wenn Sie über eine individuell entwickelte Anwendung verfügen, die seit Jahren wesentlicher Bestandteil Ihres Geschäfts ist – etwa ein automatisiertes Preiskalkulationstool für ein Logistikunternehmen –, reicht ein einfacher Umzug in die Cloud nicht aus.

Da der Zugriff auf die Daten dieser Anwendung äußerst wichtig ist, wird möglicherweise entschieden, die Anwendung zunächst in der vorhandenen Umgebung zu belassen. All das sollten Faktoren sein, die die Wahl der richtigen Plattform beeinflussen. Sie sollten jedoch bedenken, dass viele dieser Anwendungen nicht einfach über Plattformen und verschiedene Clouds hinweg verschoben werden können, um eine optimale Platzierung und Nutzung zu gewährleisten.

Wo fangen Sie also an?

1. Bereitstellung auf mehreren Plattformen

Eine klare Strategie und ein klarer Ansatz sind entscheidend. Wenn Sie mit Neueinsteigern und „Digital Native“-Innovatoren konkurrieren, die mit Public Cloud-Anbieter arbeiten und nicht durch Legacy-Systeme belastet sind, müssen Sie einen Weg finden, um schnell reagieren zu können. Banken, wie z.B. Capital One und die Weltbank, setzen Public Cloud Computing für Entwicklung und Tests ein. Auf diese Weise profitieren sie auch ohne signifikante Investitionen von Flexibilität, Skalierbarkeit und Agilität, während sie Anwendungen testen oder nutzen, die sich nicht auf Legacy-Daten stützen. Ein gutes Beispiel für eine klar definierte Strategie ist die Öffnung der Banken für Drittanbieter, basierend auf der Open Banking-Initiative in Großbritannien und der EU-Richtlinie über Zahlungsdienste (PSD2). Immer mehr Finanzinstitute gewähren Drittanbieter-Entwicklern API-Zugriff, um Anwendungen und Services zu entwickeln, mit denen Verbraucher oder Unternehmen ihre Finanzen über mehrere Anbieter hinweg verwalten können. Das Ziel besteht darin, Kunden mehr Transparenz und Flexibilität zu bieten und letztendlich die Kundenerfahrung zu verbessern. Das bedeutet für Banken und andere Finanzdienstleister, dass sie über die nötige Infrastruktur verfügen müssen, um relevante Daten sicher und einfach auszutauschen. Auch hier kann ein Mix aus Private Cloud- und Public Cloud-Umgebungen die Entwicklung von Drittanbieteranwendungen unterstützen ohne wichtige Daten oder unternehmenskritische Services Sicherheitsrisiken auszusetzen oder die Compliance zu gefährden.

2. Talent fördern – Silos vermeiden

Aber was bedeutet das für das Technologieteam der Bank und möglicherweise auch für Ihr eigenes? Erstens müssen Sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass Teams mit mehreren Kompetenzen oder, was wahrscheinlicher ist, separate Teams erforderlich sind, die sich auf unterschiedliche Plattformen konzentrieren. Die betreffende Public Cloud könnte beispielsweise von AWS sein, weshalb andere Kenntnisse erforderlich sind als für den Betrieb der Private Cloud benötigt werden, und die wiederum nicht für das Team relevant sind, das sich um das Management der Legacy-Infrastruktur kümmert. Die Verfügbarkeit einer Multi-Cloud-Umgebung oder die Möglichkeit, Anwendungen abhängig von den jeweiligen Erfordernissen sicher von einer Umgebung in eine andere zu verlagern, wird sehr viel komplizierter, wenn isolierte Teams versuchen, zusammenzuarbeiten. Und diese Anforderungen werden in Zukunft noch wachsen. Wenn Ihr Unternehmen seine Agenda zur digitalen Transformation beschleunigt, stehen Sie möglicherweise vor der Herausforderung, Ihre umfangreichen Anwendungsbestände neuen Zwecken zuzuführen, um neue digitale Anforderungen ohne Einbußen bei der Sicherheit zu erfüllen. Viele Unternehmen nutzen bereits Multi-Cloud-Umgebungen, um die Transformation zu ermöglichen. Einer aktuellen Umfrage von VMware zufolge sind 80% der Befragten der Meinung, dass einer der Vorteile der Multi-Cloud in einem verbesserten Innovationspotenzial besteht – und das leuchtet ein. Um die Möglichkeiten der Digitalisierung zu erschließen, müssen Unternehmen in der Lage sein, die Vorteile verschiedener Umgebungen zu nutzen.

3. Verstehen, was Sie erreichen müssen

Damit eine Multi-Cloud-Bereitstellung funktioniert, muss Ihr Unternehmen verstehen, welche grundlegenden Elemente erforderlich sind. Und es muss über die Hybrid Cloud-Infrastruktur verfügen, um diese Anforderungen umgebungs- und geräteübergreifend umzusetzen und zu verwalten. Die genutzten Umgebungen sind letztendlich die Unterstützung, die treibende Kraft, und nicht das Ziel selbst. Dieses liegt bei den Anwendungen. Dennoch sollte auch dieser Bereich permanent weiterentwickelt werden. Im Verlauf der digitalen Transformation müssen Sie Ihren Anwendungsbestand kontinuierlich überprüfen und reformieren. Es handelt sich um einen laufenden Prozess, bei dem ausgewählt wird, welche Anwendungen redundant sind, welche nachgerüstet werden müssen, welche vollständig in cloudnative Anwendungen umgewandelt werden können und welche noch etwas länger in Legacy-Umgebungen verbleiben müssen. Gleichzeitig muss gewährleistet sein, dass Workloads nach Bedarf verwaltet und verschoben werden können. Dieser Ansatz sowie die Zusammenarbeit mit Partnern, die über die nötige Erfahrung und Kompetenz zur Bereitstellung einer Infrastruktur verfügen, in der verschiedene Plattformen effizient ausgeführt werden können, ermöglichen es Ihrem Unternehmen, einen effektiven anwendungsorientierten Ansatz innerhalb einer beliebigen Anzahl von Umgebungen zu verfolgen und die digitalen Geschäftsziele zu realisieren.

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