Joe Baguley, Vice President und Chief Technology Officer, VMware EMEA
Historisch betrachtet ist das Weltbevölkerungswachsum stetig angestiegen. Doch in den letzten fünf Jahrzehnten erlebte die Welt ein explosives Bevölkerungswachstum. Zudem ist die Lebenserwartung der Menschen deutlich gestiegen. Dies führt zu einer bedeutenden globalen Herausforderung für uns 7,6 Milliarden Einwohner auf diesem Planeten: Wir üben zunehmend Druck auf das ohnehin schon gefährdete Ökosystem aus und müssen sicherstellen, dass sowohl die Menschen, als auch unser Planet gleichermaßen eine Zukunft haben.
Bei zunehmend knapper werdenden, verfügbaren Ressourcen müssen wir gewährleisten, dass alle Menschen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Wohnraum, Ernährung und Sicherheit haben.
Betrachtet man parallel die drohenden Auswirkungen des Klimawandels, die aktuelle politische Instabilität, die zunehmende Armut und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, kann man sagen, dass die Menschheit und der Planet, den wir Heimat nennen, gleichermaßen bedroht sind. Ein konkretes Beispiel: Schätzungen zufolge könnte der Klimawandel bis 2030 mehr als 100 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen.
Wenn wir jetzt nicht handeln, um diese Herausforderungen anzugehen, könnten die drohenden Auswirkungen unumkehrbar werden. Die Macht liegt in unseren Händen, aber wie Papst Franziskus warnte: „Noch nie hatte die Menschheit eine solche Macht über sich selbst. Aber nichts garantiert, dass sie klug eingesetzt wird.“
Die Herausforderungen waren noch nie so vordringlich. Wir müssen dafür sorgen, dass die 900 Millionen Menschen in den Slums auf der ganzen Welt Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Wohnraum erhalten. Wir müssen dafür sorgen, dass diesen Menschen endlich eine Gesundheitsversorgung zur Verfügung steht, die alle notwendigen Leistungen enthält. Wir müssen einen Weg finden, diese Macht, die wir besitzen, für das Gute zu nutzen.
Noch haben wir die Möglichkeit, einen positiven Wandel einzuleiten. Viele Perspektiven mögen beängstigend sein, aber die Chancen für einen positiven Wandel sind besser erreichbar als je zuvor. Auf uns warten viele Aufgaben, die wir jetzt in Angriff nehmen müssen. Die Vereinten Nationen (UN) haben sich beispielsweise zwölf Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt, darunter die Bekämpfung des Hungers, die Schaffung sicherer und nachhaltiger Städte und die Bekämpfung des Klimawandels. Die genannten Ziele dienen als Blaupause, um eine bessere und nachhaltigere Zukunft für alle Erdbewohner zu erreichen.
Für diese Vorhaben müssen wir unsere technologischen Möglichkeiten mehr denn je ausreizen. Bei VMware konnten wir allein im Jahr 2017 durch die Virtualisierung von Infrastruktur dem Planeten das Äquivalent an CO2-Emissionen ersparen, das 18 Millionen PKW mit einer Fahrleistung von 322 Milliarden Kilometern verursachen würden.
Aber wir sind uns bewusst, dass dies nur ein Teil des Problems ist. Ein isoliert handelndes Unternehmen kann stets nur einen Teil des Problems lösen. Die von den Vereinten Nationen geforderten Maßnahmen benötigen eine breitere Basis, um erfolgreich zu sein.
Wir haben in den letzten vier Jahrzehnten bei der Entwicklung und Nutzung von Technologien erstaunliche Fortschritte gemacht. Auf Basis dieser Technologien müssen wir jetzt mehr tun und unser Tempo erhöhen. Wir müssen jetzt die Instrumente entwickeln, die wir benötigen, um eine gerechtere, gesündere und nachhaltigere Welt zu schaffen. Es besteht kein Zweifel an der Macht der Technologie – ob im Guten oder im Schlechten. Doch die Technologieunternehmen stehen in wachsendem Maße in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass ihre Lösungen für gute Zwecke eingesetzt werden.
Und das ist das Schöne an Technologie. Sie will nicht verändern. Sie will gar nichts. Es hängt von uns allen ab, ob wir Technologie, die einst nur Wenigen zur Verfügung stand, künftig für ein besseres Leben von uns allen einsetzen. Sei es Mobile Banking zur Stärkung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen in ländlichen Gemeinden, die Nutzung solarbetriebener Pumpen zur Versorgung von Dörfern mit sauberem Wasser oder Blockchain zur Steigerung der Effizienz und Effektivität von Impfprogrammen in einigen der ärmsten Weltregionen.
Es ist unsere Aufgabe, diese Fähigkeiten zu nutzen und sie dort einzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Unterbewusst verbinden wir Technologie stets mit Fortschritt – wir glauben für gewöhnlich, dass „besser, schneller, smarter“ durchaus dazu führt, uns besser und effizienter zu machen, und unser Leben tatsächlich bereichert. Diese Erkenntnis hilft uns bei der Suche nach neuen Ideen, den wirklich großen, denjenigen, die die Welt verändern können! Der große Wandel ist tatsächlich näher und erreichbarer, als wir vielleicht denken. Bis 2020 könnte es weniger als eine Tasse Kaffee kosten, eine vollständige Genomsequenz zu entschlüsseln. Investitionen in Gesundheitssysteme könnten bis 2030 rund 97 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindern. Die Auswirkungen auf Lebenserwartung und Lebensqualität sind immens.
Wir verfügen heute über vier technologische „Superhelden“, die uns dabei helfen werden, einen positiven Wandel in der Welt herbeizuführen:
– Mobility – sorgt für eine beispiellose Reichweite.
– Cloud – ermöglicht eine bisher unvorstellbare, unendliche Skalierbarkeit.
– Künstliche Intelligenz (KI) – ermöglicht es uns, riesige Datenmengen in Echtzeit zu sammeln und diese Erkenntnisse zu nutzen, um völlig neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
– Edge/IoT – verbindet die physische und digitale Welt auf eine nie dagewesene Weise – und bringt die Technologie in jede Dimension des menschlichen Fortschritts.
Alleine sind diese Technologien leistungsstark. In Kombination werden sie jeden Aspekt der Gesellschaft transformieren und die Lebensqualität auf der ganzen Welt verändern.
Tatsächlich hat dieser Prozess bereits begonnen. Technologie hat geholfen, alternative, umweltfreundlichere Energieformen zu finden, bahnbrechende Entdeckungen in der Medizin zu unterstützen, ländliche Gemeinschaften zu verbinden, Karrieremöglichkeiten zu eröffnen und unsere Ozeane zu reinigen. Aber das ist nur der Anfang. Wir müssen weiterhin aufzeigen, dass es Technologie ist, die uns dazu in die Lage versetzt, die genannten Ziele zu erreichen.
Es gibt bereits eine Vielzahl von erstaunlichen Initiativen auf der ganzen Welt, von denen wir uns inspirieren lassen können. Sei es der Christie NHS Foundation Trust in Manchester, der Krebspatienten und ihren Familien lebensbereichernde Pflege und Unterstützung bietet. Oder das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, das das Leben und die Würde der Opfer in Kriegsregionen schützt.
Was kann die Gesellschaft als Ganzes tun?
Technologie ist dazu in der Lage, große Dinge zu tun, wenn sie richtig eingesetzt wird. Ohne uns ist Technologie jedoch nur eine neutrale Kraft. Nur mit uns kann sie Außergewöhnliches vollbringen. Aber um Außergewöhnliches zu erreichen, sind wir alle gefragt. Es braucht unsere Werte und unser Engagement für unsere Familien, unsere Nachbarn und unsere Gemeinschaften, unsere Liebe zu jedem Menschen und jeder Lebensform auf diesem Planeten, um eine bessere Zukunft zu schaffen.
Wir sind nicht machtlos gegenüber den Problemen, die wir heute sehen. Wir haben es in der Hand, sie zu lösen! Keine andere Generation zuvor hatte jemals mehr Möglichkeiten und zudem die Chance, die Dinge schneller zu ändern. Das Fortschrittstempo hat sich drastisch beschleunigt. Unterstützt von den „Superhelden“-Technologien verfügt jeder Einzelne über die Werkzeuge, das Potenzial und die Reichweite, eine bessere Welt aufzubauen.
Wir alle haben ein Interesse daran, den Kurs der technologischen Innovation zu bestimmen und dafür zu sorgen, dass sie ihr Potenzial voll ausschöpft. Als Milton Freeman sagte: „Der einzige Zweck einer Organisation ist es, Gewinn zu machen“, glaube ich nicht, dass er die Chancen und Möglichkeiten im Blick hatte, die Technologie der Gesellschaft bieten kann. Es liegt in unserer Verantwortung, unser Bestes zu tun und gleichermaßen Gutes zu tun.
Die Botschaft an unsere Nachgeborenen sollte lauten: „Es gibt nichts, was du nicht tun kannst.“ Die Technologie hat ihren Teil dazu beigetragen, uns hierher zu bringen. Hoffen wir nun, dass wir nicht zu spät dran sind, aus der heutigen Welt einen besseren Ort zu machen.
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