Richard Munro, Director, Global Cloud Strategy, VMware
Innovation ist Trumpf. Angesichts steigender Erwartungen und starker Konkurrenten in der digitalen Geschäftswelt müssen Unternehmen dringend Innovationen entwickeln, um ihr Business zu schützen und zukünftiges Wachstum zu ermöglichen. Doch in vielen Unternehmen hapert es mit der Umsetzung. Nehmen wir Xerox, Kodak, Nokia. Allesamt große Namen, die Schwierigkeiten hatten, sich an die veränderten Anforderungen des Marktes anzupassen. Interessanterweise beschäftigten diese Unternehmen sich oft als Erste mit den neuesten Trends, konnten die Innovationen jedoch nicht erfolgreich umsetzen und mussten anderen den Vortritt lassen. Warum? Es wird zunehmend erkannt, dass das Entwickeln von Ideen und das effektive Umsetzen – sei es bei der Einführung neuer Geschäftsmodelle oder der Umwandlung von Ideen in Geschäftsergebnisse – zwei verschiedene Dinge sind. Dies wurde von der Cass Business School und VMware im Report „Innovating in the exponential economy“ als Innovationslücke identifiziert. Angesichts schwankender Marktbedingungen und der Unvorhersehbarkeit des Business in der heutigen Weltwirtschaft, kombiniert mit unübertroffenen Geschwindigkeiten bei technischen Innovationen, müssen Unternehmen sich schneller denn je weiterentwickeln. So sind herkömmliche Ansätze zur Umsetzung von Ideen nicht mehr zweckmäßig. Der Report zeigt auf, dass Unternehmen sich zur Schließung der Innovationslücke darauf konzentrieren müssen, die richtigen Mitarbeiter, Prozesse und Technologien einzusetzen und die richtigen Bedingungen für deren Erfolg zu schaffen. Was die Mitarbeiter betrifft, so geht es im Grunde um die Arbeitskultur. Es geht darum, ein Umfeld zu fördern, in dem jeder einzelne Mitarbeiter seine Ideen einbringen kann, anstatt anzunehmen, dass andere dafür zuständig sind. Prozesse unterstützen Mitarbeiter. Hier geht es um das Bereitstellen der Mechanismen, die es möglich machen, diese Ideen zu erfassen, zu entwickeln und effektiv mit Entscheidungsträgern zu teilen. Die Grundlage für alles ist die Technologie. Sie liefert die digitale Grundlage, auf der alles aufbaut: die Infrastruktur, Anwendungen, Services und Geräte, die es Unternehmen ermöglichen, zu experimentieren, zu skalieren, flexibler zu sein. Mitarbeiter können intelligenter und auf neue Weise arbeiten – oft mit bis dahin unerreichter Geschwindigkeit und mit geringerem Risikoprofil. Die Rolle von Cloud Computing ist dabei nicht zu unterschätzen.
Die Rolle des CIO bei der Transformation
Diese Technologie und dieser Prozessschritt erfordern von CIOs, als Initiatoren für die geschäftliche Umsetzung tätig zu werden. Viele sind sich dessen und ihrer Rolle bei der Umsetzung von Innovationen bereits bewusst. Laut einem Report, den wir mit Forbes Insight entwickelt haben, sagen 46% der CIOs, dass ihre Funktion bei der Förderung von Innovationen in ihren Unternehmen sehr wichtig sein wird. Wie wollen sie das erreichen? Auch diejenigen, die es bisher nicht erkannt haben, unternehmen Schritte in die richtige Richtung. In der Vergangenheit mussten CIOs sich mit den Belangen der klassischen IT befassen, bei denen es hauptsächlich um die Beschaffung und Installation von Hardware ging. Inzwischen geht es jedoch immer öfter um Ergebnisse. CIOs sind auf der Suche nach Services, die schnell bereitgestellt und integriert werden können und noch schneller Ergebnisse und Mehrwert liefern. Und genau hier können Cloud-Umgebungen einen wichtigen Beitrag leisten.
Warum die Cloud die Umsetzung von Innovationen ermöglicht
Fünf grundlegende Merkmale der Cloud ermöglichen es Unternehmen, Innovationen umzusetzen. Erstens, sie ermöglicht eine schnelle Bereitstellung. Sie müssen sich nur anmelden und können sofort starten. Benötigen Sie zusätzliche Lizenzen, Server, Funktionen und Anwendungen? Wenn diese über die Cloud bereitgestellt werden, ist die Akquisitions- und Einrichtungszeit im Vergleich zur klassischen internen IT gering. Die Schnelligkeit beim Bereitstellen neuer Anwendungen und Services stellt heute einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar, und Cloud-Technologien bieten ein gutes Umfeld für Experimente. Genau deshalb nutzt Amadeus, Anbieter von fortschrittlichen Technologielösungen für die globale Reisebranche, die Cloud – um den Lebenszyklus der Anwendungsentwicklung zu beschleunigen und neue Geschäftsmöglichkeiten schnell zu realisieren und zu nutzen. Zweitens ermöglicht die Cloud es Anwendern, innovativ zu sein. Geschwindigkeit und Einfachheit, kombiniert mit einem neu gestalteten digitalen Arbeitsplatz, ermöglichen Zugriff auf cloudnative Anwendungen und bieten die bequeme, intuitive Erfahrung, die Mitarbeiter inzwischen von außerhalb des Arbeitsplatzes verwendeten digitalen Tools gewohnt sind. Das bedeutet, dass die Technologie in den Hintergrund tritt, die IT keine passive Barriere mehr ist und Anwender ihre Aufgaben schnell erledigen können. Drittens bietet die Cloud finanzielle Freiheit. Herkömmliche IT-Systeme erforderten Vorabinvestitionen als Absicherung gegen zu erwartende Anforderungen. Die Cloud verändert diese Dynamik. Da die meisten Services abonnementbasiert sind, kann der Cashflow nun in der Form erfolgen, die den Anforderungen der jeweiligen Arbeit am besten entspricht. Das bedeutet, dass Unternehmen ganz flexibel sowohl Investitionskosten(CapEx)- als auch Betriebskosten(OpEx)-Modelle nutzen können, um von einer langfristigen Ausgabenoptimierung sowie einer Investitionsförderung im Venture-Stil zur Erprobung neuer Services oder Anwendungen zu profitieren. Mit anderen Worten, die Finanzen sind nicht mehr der Hemmschuh für Experimente und Innovationen, sondern werden zu einer strategischen Waffe. Viertens liefert die Cloud Skalierbarkeit. Sie ermöglicht es Unternehmen, alle ihre Ressourcen nach Bedarf vertikal bzw. horizontal zu skalieren, und zwar schnell und ohne hohen Kostenaufwand. Das bedeutet, dass ein breites Spektrum unserer begrenzten Ressourcen, einschließlich Mitarbeitern und Technologie, auf die sich ändernden Business-Prioritäten abgestimmt werden kann, und zwar täglich und nicht im Quartalszyklus. Dies ermöglicht eine optimale Nutzung von Investitionen und reduziert die Kosten von Abweichungen, bei denen Kursänderungen zu exponentiellen Kostensteigerungen führen können. Zu guter Letzt bietet die Cloud Zugriff auf verkürzte Verfahren. Das können vordefinierte Plattformen oder „X as a Service“-Lösungen sein. Unabhängig davon, um welche Komponente es sich handelt und was genau Sie benötigen, gibt es wahrscheinlich bereits eine Version davon. Auf diese Weise können „Digital Native“-Unternehmen schnell skalieren. Nehmen wir Uber – da wird nicht nur maßgeschneiderter Code verwendet, sondern es werden andere Services genutzt, um die Aufgabe schneller zu erledigen. Wenn Sie nur einen Teil Ihres Angebots von Grund auf neu entwickeln müssen und es um bereits gelieferte und bewährte Standardkomponenten ergänzen können, profitieren Sie von einer viel schnelleren und weniger riskanten Markteinführungszeit.
Keine Cloud ist wie die andere – warum Hybrid Cloud so wichtig ist
Nun kann man nicht einfach nur fünf Gründe auflisten, und damit hat es sich. Die Realität der Unternehmensstruktur muss ebenfalls berücksichtigt werden. Die meisten etablierten Unternehmen verfügen über einen komplexen Mix aus Legacy-Systemen und -Anwendungen, von denen einige sehr wichtig für das Unternehmen sind, aber nicht einfach komplett verschoben werden können. Diese Anwendungen müssen vielleicht weiterentwickelt oder zerlegt werden, oder sie müssen einfach bleiben, wo sie sind. Um alle heute erforderlichen Arbeitsweisen zu unterstützen, benötigen wir Konsistenz zwischen unseren verschiedenen Umgebungen und Cloud-Plattformen. Hier kommen Hybrid Cloud-Umgebungen ins Spiel, wie z.B. VMware Cloud on AWS. Sie dienen als digitale Grundlage, die es Unternehmen ermöglicht, Anwendungen dort zu platzieren, wo sie am besten funktionieren. Gleichzeitig sollte sie aber auch die Flexibilität bieten, Services bei veränderten Umständen zu verschieben. Für Unternehmen wie IHS Markit bedeutete dies die Entwicklung von übergreifenden Infrastrukturen für verschiedene Cloud-Umgebungen, einschließlich Microsoft Azure und Amazon Web Services. Durch einen hybriden Ansatz mit nahtloser Konnektivität über Private und Public Clouds hinweg ist es gelungen, auf schnelle und sichere Weise einen reibungslosen IT-Betrieb zu erreichen. Dies ist wichtig für CIOs, die versuchen, ihrer Geschäftsführung Gründe für eine Transformation zu liefern. Der CIO kann einen Geschäftsbereich als Beispielprojekt nehmen, die Cloud nutzen, um die notwendigen Elemente schnell zu transformieren, und diese Ergebnisse zur weiteren Entscheidungsfindung und Absegnung an die Unternehmensleitung weitergeben. Durch die Fähigkeit, Veränderungen schnell umzusetzen und Ergebnisse zu liefern, erhöhen CIOs die Relevanz. Anstatt langfristig zu planen und Pilot- oder Proof-of-Concept-Projekte durchzuführen, können sie echte Anwendungsbeispiele vorweisen. Sie werden zum Katalysator für die Umwandlung des etablierten Geschäftsmodells in ein innovatives Modell.
Die Cloud als Wegbereiter
Innovation ist Trumpf; kann diese jedoch nicht umgesetzt werden, sind Unternehmen aller Branchen zum Scheitern verurteilt. Diese Lücke besteht, weil Unternehmen nicht in der Lage sind, Veränderungen ohne große Diskussionen, Freigaben und langwierige Entscheidungen vorzunehmen und deren Auswirkungen zu demonstrieren. In diesen Fällen sind Silos von großem Nachteil, da immer mehr Probleme und Hindernisse um die Dinge herum entstehen, die man zu ändern versucht. Die Cloud kann helfen, diese Lücke zu schließen, denn sie bietet die technologische Grundlage, die Mitarbeiter und Prozesse bei der Umsetzung von Innovationen benötigen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine einzige Cloud, sondern um einen integrierten Mix von im Kern konsistenten Umgebungen. So wird die digitale Grundlage für schnelle Ergebnisse mit der richtigen Technologie, am richtigen Ort und zur richtigen Zeit bereitgestellt. Auf diese Weise wird der CIO in seiner Rolle als Katalysator für transformative Innovationen gestärkt.
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