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Zwischen Public Cloud, Edge Computing und Industrie 4.0

Das Jahr 2019 hat gerade erst angefangen, doch bereits jetzt wird klar: Industrie und IT werden auch in diesem Jahr weitere wichtige Schritte hin zur digitalen Transformation nehmen – und die Digitalisierung bleibt eines der Kernthemen, das IT-Experten und Manager von Unternehmen aller Größen und Branchen umtreiben wird. Wir haben für den VMware-Blog drei Experten gefragt, welche Themen und Innovationen ihre Arbeit im vergangenen Jahr geprägt haben, welche Trends sie dabei ausgemacht haben – und nicht zuletzt, welche Themen es im Jahr 2019 auf die Agenda schaffen werden.

Immer mehr Unternehmen vertrauen auf die Public Cloud

Fabian Lenz arbeitet als vExpert und IT-Architekt für den Cloud-Lösungsanbieter comdivision. Das Unternehmen erfüllt die vier Main Competencies  Cloud Management & Automation, Data Center Virtualization, Network Virtualization sowie Desktop & Mobility. Der Schwerpunkt von Lenz‘ Arbeit liegt auf VMware-Lösungen (VMware Partner). Aktuell, so erklärt der IT-Experte, sei eine Umorientierung bei vielen Kunden in Richtung Cloud Computing zu beobachten, auch bei jenen, die dem Thema in der Vergangenheit eher skeptisch gegenüber standen. „Bei fast allen Kunden ist ein Umdenken im Bereich Cloud und End User Computing zu erkennen. Auf der einen Seite kommen mehr und mehr Public Cloud Services von Amazon AWS oder Microsoft Azure zum Einsatz und die Integration mit der bestehenden Infrastruktur wird ein wichtiger Scope für viele Unternehmen im neuen Jahr sein.“ Zum anderen, so erklärt Lenz, stelle das Ende des Windows-7-Supports, das Anfang 2020 ansteht, die Firmen vor neue Herausforderungen: „Es geht darum, alle Clients – sowohl klassische PCs als auch Mobilgeräte wie Smartphones oder industriell verwendete Tablets  – als modernen Client zu managen.“

Entsprechend sieht er die hierfür verwendeten Technologien aus dem Hause VMware als entscheidende Anwendungen: „VMware Cloud on AWS, Horizon Cloud und Workspace One werden heiße Themen in diesem Jahr sein. Es wird wichtig sein, Partner und Kunden für diese Technologien zu befähigen.“ Angesichts der wachsenden Komplexität der IT-Landschaften in den Unternehmen werde es zunehmend wichtig, auf ein schlagkräftiges Wissensmanagement zu setzen. „Mit den vorhandenen Technologien können so gut wie alle Business Cases abgebildet werden – die Frage ist eher, wie die optimale Lösung für die jeweiligen Business-Anforderungen aussehen kann.“

Verfügbarkeit von API-Schnittstellen als Entscheidungskriterium

Einen etwas anderen Fokus in seiner Arbeit hat Falk Fischer. Der CS Technical Architect arbeitet für Dimension Data Austria und befasst sich unter anderem mit IT-Strategieentwicklung und -Organisationsplanung. „Das Jahr 2018 ist für mich das Jahr der API gewesen. Aus meinen Kundenterminen nehme ich mit, dass eine End-to-End Standardisierung und -Automatisierung für ein deutlich breiteres Publikum relevant geworden ist“, erklärt der Cloud-Spezialist. „Die Verfügbarkeit von API-Schnittstellen wurde somit immer mehr zum K.o. -Kriterium für alle möglichen Komponenten einer Datacenter-Lösung.“ Der Gedanke des Software-defined-Datacenters, wie es auch VMware unterstützt, komme dabei den Anforderungen sehr entgegen. Für die kommenden zwölf Monate sieht er Edge Computing als eines der zentralen Themen: „Denn den Kern der Hybrid-IT haben wir meiner Meinung nach mehr und mehr im Griff. Aber es ist interessant, was am Edge passieren wird. Die Zahl der Sensoren wächst wie verrückt – und sie sind oftmals nicht sehr intelligent. Das Ganze zu managen, abzusichern und daraus einen Nutzen zu ziehen, wird eine spannende Angelegenheit.“

Daneben sieht Fischer die klassische IT und die OT (Operational Technology) enger zusammenwachsen – in der Tat zwei Bereiche, die in der Vergangenheit nicht so viel miteinander zu tun hatten, aber insbesondere im IoT- und Industrie-4.0-Kontext zukünftig stärker aufeinander angewiesen sein werden. „Das erfordert nicht selten ein Umdenken auf beiden Seiten, da hier unterschiedliche Fachsprachen, Arbeitsweisen und Prioritäten anzutreffen sind.“

IT und OT werden sich mehr als nur arrangieren müssen

Mit Industrie 4.0 und der Digitalisierung in industriellen Umfeldern hat auch Fabian Schmidt in unterschiedlicher Ausrichtung zu tun. Der Transformations- und Industrie 4.0-Experte sieht das von Fischer beschriebene Verhältnis zwischen IT und OT ebenfalls als ein wichtiges Thema, dem sich die Branche stellen muss. Dabei sei das Verhältnis von IT und OT mehr als nur ein Sich-Arrangieren: „Hierbei können Methoden wie DevOps Unterstützung leisten. Abgeleitete Anforderungen der Produktion müssen künftig schneller und passgenauer umgesetzt werden können, was sich auch auf die IT-Infrastruktur durchschlägt.“ Darüber hinaus ist sich Schmidt sicher darin, dass eine skalierende IT ein gutes Fundament für die Industrie 4.0 darstellt. „Da Industrieunternehmen bezüglich dem Einsatz der Public Cloud oft zurückhaltend sind, muss die Corporate IT hier die passende Antwort finden.“

Überzeugungsarbeit ist hier in der Tat gerade bei vielen Großunternehmen, aber auch im produzierenden Mittelstand erforderlich, die Zurückhaltung findet man vor allem in konservativen Unternehmen, in denen die IT-Abteilung weniger als strategische denn als ausführende Kraft verstanden wird. „Die OT-/IT-Verschmelzung hat gerade erst begonnen und muss noch weiter ausgebaut werden. Ein dezentraler und kollaborierender Ansatz ist hier nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch der oftmals passende Weg“, erklärt Fabian Schmidt. „Egal ob Public Cloud, On Premise, Application Server oder eine Kombination aus mehreren Elementen – Flexibilität und Anpassungsgeschwindigkeit sind entscheidend für den Geschäftserfolg.“

Als weiteres wichtiges Element macht Schmidt die künstliche Intelligenz aus, „Es wird darauf ankommen, KI in Anwendungen zu implementieren und hieraus konkrete Mehrwerte zu erzielen.“  In der Tat kann Machine Learning und KI als Meta-Ebene verstanden werden, als Element, das in allen IT-relevanten Sektoren in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielt, sofern die Unternehmen es schaffen, die Anwendungen mit Inhalt und Nutzwert zu füllen und nicht zum reinen Schlagwort verkommen zu lassen.

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