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Innovation im Unternehmen: Warum gute Ideen alleine nicht ausreichen

Eine neue Studie in Kooperation mit der CASS Business School zeigt, wie Unternehmen ihre Ideen in innovative Business-Cases umsetzen und damit Geld verdienen können – und warum sich der Sprung von der Idee zum praktischen Produkt manchmal so schwierig gestaltet.

Alle Welt redet von Innovation, von Wandel und digitaler Transformation. Doch wenn man sich Innovation mal etwas genauer ansieht, dann bleibt vieles davon im Tagesgeschäft auf der Strecke. Dabei mangelt es den meisten Unternehmen nicht so sehr an neuen Ideen, wohl aber an der Energie, diese in einen effizienten Workflow oder ein erfolgreiches Produkt zu überführen und bestenfalls in ein funktionierendes Erlösmodell umzusetzen.

Um diesen „Innovation-Execution-Gap“ näher zu untersuchen, haben sich VMWare und Professor Feng Li, Head of Technology and Innovation Management an der CASS Business School in London (https://www.cass.city.ac.uk/) , einer der angesehensten Business School des Landes, zusammengefunden. Heraus gekommen ist ein Report, der aufzeigt, dass das Phänomen für Unternehmen alles andere als neu ist. Doch insbesondere die äußeren Parameter, etwa ein unsicheres politisches Klima, internationaler Wettbewerb um exponentielles Wachstum und das Verschwimmen der bisher gewohnten Grenzen zwischen den verschiedenen Branchen und Sektoren, haben dafür gesorgt, dass gewohnte und gelernte Innovationsverfahren nicht mehr für die heutigen wirtschaftlichen Herausforderungen taugen.

Einfache Learnings für das leitende Management

Aus dem Report ergeben sich aber einige entscheidende Learnings, die jede Führungskraft in ihrer täglichen Arbeit weiterbringen – und die jeder Manager im Blick behalten sollte, wenn er erfolgreich sein Unternehmen innovieren will:

Da ist zum einen die Digitalisierung. Seit Jahren reden wir darüber und zwischenzeitlich haben wir sicher den einen oder die andere in diesem Punkt verloren, die wir immer aufs Neue motivieren müssen. Ermüdungserscheinungen und Verwirrung sind aber fatal in diesem Punkt. Denn der Weg, , den Unternehmen hier zu gehen haben, ist mit großem Aufwand verbunden. Wer sich hier nicht regelmäßig weiterentwickelt, wird über kurz oder lang das Nachsehen haben und den Anschluss verlieren. Themen wie künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und datengetriebene Verfahren – all das wird erst in Zukunft das volle Potenzial entfalten. The Best is yet to come!

Dabei muss Innovation nicht immer bedeuten, dass man etwas gänzlich Neues entwirft. Oft geht es auch einfach um ein Mash-up – also darum, eine Idee auf eine andere Ebene zu heben oder für eine andere Branche oder in einem anderen Sektor auszurollen. Auch kann das bedeuten, dass man zwei erfolgreiche Geschäftsmodelle neu kombiniert und daraus etwas gänzlich Neues entwirft.  Insbesondere das Internet und dessen weitgehend ortsunabhängiger Ansatz haben dazu beigetragen, dass neue Geschäftsmodelle erst möglich werden – und dass neue Player aus eigentlich fremden Businesses in den Geschäftsfeldern der Etablierten wildern.

 

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Fintech-Szene, bei der Technologieunternehmen, meist in Kooperation mit einem Payment-Service-Provider oder einer Bank, die über Jahrhunderte etablierte Bankenwelt aufmischen und um neue Features, schnellere Transaktionen oder gänzlich neue Dienstleistungen wie den P2P-Geldtransfer erweitern. Gerade durch das sektorübergreifende Denken und die Adaption auf andere Branchen werden auch in den kommenden Jahren zahlreiche Innovationen entstehen.

Release more and often: Fertige Produkte gibt es eigentlich nicht

Eine weitere Erkenntnis der Studie: Es muss nicht immer alles gleich perfekt sein. Innovation ist nicht auf einen Rutsch da. Und auch das zu einem bestimmten Zeitpunkt fertige Produkt, das für alle Zeit so bleibt, ist mehr das Ideal der Vergangenheit als die Realität der Gegenwart. Üblich ist heutzutage vielmehr „work in progress“, ein „release more and often“, das sich in agilen Verfahren manifestiert und eben nicht linear ist. Gerade im IT- und Softwareumfeld bleiben die Rahmenbedingungen – ein Endgerät mit Internetanbindung und ein Browser – dabei gleich. Was sich wandelt, ist vielmehr der Code, was den Siegeszug der Cloud in den letzten Jahren erklärt. Und alles das, was sich verändert, passiert hinter den Kulissen – im Idealfall, ohne dass der Nutzer davon etwas mitbekommt.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch kontinuierliche Marktbeobachtung, regelmäßige Kurskorrekturen und ein akribisches Monitoring, wobei sich Projektverantwortliche stets fragen müssen, ob das ursprüngliche Ziel mit dem aktuellen übereinstimmt und welcher Kurs dafür erforderlich ist.  Björn Schotte, Experte für agile Methoden und Geschäftsführer der Mayflower GmbH, eines Beratungs- und Entwicklungsunternehmens für Softwareprojekte, erklärt, warum Flexibilität im Zusammenhang mit agilen Methoden so wichtig ist:

„Agilität ist einer der wesentlichen Eckpfeiler moderner, schneller Entwicklung und der konsequenten Ausrichtung auf Qualität und den Endkunden. Es vereint ein einmaliges Werte-System von kontinuierlicher Zusammenarbeit und maximaler Transparenz und Offenheit. Agile Methoden wie Scrum oder Kanban unterstützen hierbei die Arbeitsorganisation. Doch Vorsicht: Organisationen müssen sich wandeln von funktionalen Divisionen hin zu vertikalen Strukturen, die sich auf den Markt ‚cross-funktional‘ ausrichten.“

Björn Schotte, Geschäftsführer, Mayflower GmbH

Innovation ist ein Muskel, der trainiert werden muss

Und ein letzter wichtiger Faktor muss damit einhergehen: Es geht dabei um die Unternehmenskultur und ihren Wandel – denn der ist leichter gesagt als getan. Prof. Feng Li von der Cass Business School spricht dabei von den Parametern Kultur, Risiko, Technologie und Impact. Er führt aus, dass erwünschte Effekte im Wandel der Unternehmenskultur oftmals unerwünschte Nebenwirkungen haben können: dann nämlich, wenn eine Incentivierung für eine bestimmte Verhaltensweise dazu führt, dass die eigentlich wichtigen Punkte auf dem Weg zum Erreichen der Innovation übersehen werden.

Damit Innovation gelingt, braucht es auch eine vernünftige Kultur im Umgang mit Fehlern. Denn Fehler sind, wenn sie nicht aus Leichtfertigkeit erfolgen, im Rahmen der Weiterentwicklung eines Unternehmens unvermeidlich (lediglich ein zweites Mal dürfen sie nicht passieren). Entscheidende Aufgabe des Managements ist es, neue Modelle des Risikomanagements zu entwickeln und die Mitarbeiter explizit zum Experimentieren mit neuen Ideen zu ermuntern. Doch entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung innovativer Unternehmen ist auch das Vorhandensein der passenden Technologie und Infrastruktur. Gerade IT-getriebene Anwendungen lassen sich mit agilen Cloud-Strukturen problemlos testen und skalieren.

All das muss aber, insbesondere aufgrund der sich stets verändernden Parameter, einhergehen mit zuverlässigen Monitoring-Tools. Gemessen wird dabei das, was möglichst greifbar ist, etwa Investitionen an Geld und Zeit oder messbare Ergebnisse in Form neuer Produkte und Features. All das ist in Bezug zu bringen zu den strategischen Prioritäten und Zielen. So wird Innovation nicht zur leeren Worthülse und bleibt  und innerhalb des Unternehmens vergleichbar. Kevin O’Connor, Managing Director und Head of Private Equity bei IHS Markit, geht sogar so weit zu sagen, dass „Innovation wie ein Muskel ist, der regelmäßig trainiert werden muss – und der umso stärker und belastbarer wird, je mehr wir ihn benutzen.“

Den vollständigen Report finden Sie hier (18 Seiten, englischsprachig) zum kostenlosen Download.

Wie sich VMware um Innovation verdient macht und warum das Thema für das Unternehmen ein so zentrales ist, zeigt dieses Video.

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